Der Lebenskelim – ein Beispiel meiner Art des Sehens
Leer gearbeitet, ausgebrannt und verausgabt. Wie kann dieser Aufgabenberg überhaupt jemals bewältigt werden?
Ich ging innerlich auf Reisen, um Bilder zu sehen, die helfen könnten, anders mit der Gegenwart umzugehen. Ich bat darum, dass mir die Verausgabungssituation gezeigt wird:
»Ich sah eine Gazelle, die einsam durch die Wüste rannte. Auf ihrem Rücken türmte sich ein riesiger Korb mit Aufgaben. Sie rannte und rannte, war müde und hungrig und eigentlich viel zu kaputt, um weiterzulaufen.
Ich bat darum mir zu zeigen, wie ihr geholfen werden kann.
Sie wurde gestoppt, fiel um. Man gab ihr zu trinken und zu essen.
Ich wies an mir zu zeigen, wie sie besser mit ihrem Aufgabenberg umgehen kann.
Die Aufgaben in dem Korb sortierten sich nach Prioritäten. Es war klar, dass es nicht weniger werden würden. Plötzlich verwebten sich die bunten Aufgaben zu einer Art Kelim, einer dicken robusten Decke/einem Teppich - eine Art Lebenskelim. Mit den schönsten Mustern. Diese Decke wurde ihr auf den Rücken gelegt. Und fühlte sich irre warm und wohlig an.
Plötzlich war eine Gazellenherde bei ihr. Eine Gazelle gab ihr einen Nasenstüber. Und die Gazelle stand auf. Mit ihrer prächtigen, farbenfrohen Decke. Sie schaute auf. Und sah, dass alle anderen Gazellen auch Decken auf ihren Rücken hatten. Mit anderen Farben und Mustern, aber eben auch, genau solche Aufgabendecken, wie sie sie hatte.«
Unsere Aufgaben im Leben, sind die Muster, die uns individuell machen, die uns einhüllen, wärmen und uns ausmachen.
Ich kann die Aufgaben als unschaffbar ansehen, wie ein aufgetürmter Berg, der vor mir steht oder ein Riesenkorb auf meinem Rücken, der mich erdrückt. Oder ich nehme die Decke an, meine Decke und nehme wahr, dass alle Menschen diese Decken haben.
Dass es darauf ankommt für sich zu sorgen, und ich die Decke von Zeit zu Zeit auch ablegen kann, um auf ihr zu ruhen oder, dass wir manchmal auch um Hilfe bitten können. Die Bachblüte Olive stärkt genau DAS in uns, die lustvolle Verausgabung, während der wir aber immer auf uns achten und für Balance sorgen.
»Nur wer FÜR etwas brennt, kann ausbrennen.«
Die Aufgaben sind unsere Freunde, denn sie machen uns aus.